Was ist eine Leckageortung?

Die Leckageortung, auch Leckortung genannt, besteht aus verschiedenen Verfahren zur Findung einer Leckstelle bzw. eines Loches in Rohr- und Abwasserleitungen. Während der Ortung werden verschiedene Messtechniken eingesetzt, die nachfolgend vorgestellt werden:

Elektronische Feuchtigkeitsmessung für Feuchtigkeitsschwerpunkte

Durch ein Widerstandsmessverfahren können Feuchtigkeitsschwerpunkte ausgemacht werden. Dabei bestimmen zwei Elektroden den elektrischen Widerstand der sich mit der Feuchte des Prüfstoffes verändert. Anhand der Messwerte wird dann der Feuchtigkeitsgehalt in Prozent bestimmt. Bei dieser Messart sind dafür die Elektroden abhängig vom Baustoff. Die Oberfläche selber kann mit verschiedenen Einschlagelektroden gemessen werden. Bei tieferen Schichten eignen sich Messonden sehr gut, welche über Bohrlöcher oder Fugen nach unten eingeführt werden.

Kapazitive Feuchtemessung (dielektrisches Verfahren)

Die kapazitive Feuchtemessung wird in gefliesten Bereichen und bei Estrich angewandt. Diese sind generell schwieriger anzubohren und es entstehen zusätzliche Löcher in Materialien, die ggf. nicht mehr ersetzt werden können. Beim dielektrischen Verfahren wird das Messgerät auf die Oberfläche des Baustoffes gelegt. Die Feuchtwerte äußern sich dann mit einer Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit und Zunahme der Permittivität.

Elektro-akustische Leckageortung

Leckagen werden "hörbar" gemacht: Die Leitungen werden mit einem speziellen Gerät abgehört, um die Leckagegeräusche zu verstärken und somit eine punktgenaue Ortung von Leckstellen zu erhalten. Verwendet wird hierfür ein Boden- oder Kontaktmikrofon, welches die Schallwellen erfasst die bei der Leckstelle sowie bei Wasser- und Heizungsleitungen aufteten können. Die Schallwellen werden durch den Wasseraustritt erzeugt, da sich das Wasser bei dem Leck in Bewegung befindet.

Radiometrische Feuchtemessung

Diese Messung gilt als zerstörungsfreie Messung und kann auch bei Schichtdicken bis zu 20cm eingesetzt werden. Größere Stellen, die ein Leck haben könnten, werden mit Neutronen bestrahlt und durch die Wasserstoffatome verlangsamt. Bestimmte Detektoren können die langsameren Neutronen erfassen und zeigen somit den Feuchtigkeitsgehalt der untersuchten Stelle an.

Thermografie

Mittels Thermografie-Messung können Leckagen an Warmwasser- und Heizungsleitungen sichtbar gemacht werden. Dafür werden mit Hilfe einer Infrarotkamera die unterschiedlichen Temperaturbereiche angezeigt - dunklere Bereiche sind kalt, hellere Bereiche sind warm. Anhand der Temperatur wird dann die Leckage ausfindig gemacht.

Tracer-Gas-Verfahren

Bei diesem Verfahren werden die Rohrleitungen mit einem speziellen Messgas befüllt. Das Gas tritt dann an der Leckstelle aus und kann durch einem speziellen Messgerät mit Sensor aufgespürt werden.